Von Amstetten bis Wiener Neustadt IKG Amstetten
Der Betsaal der IKG Amstetten befand sich bis 1938 im ersten Stock eines Hauses in der Ardaggerstraße, einem Zweifamilienhaus mit Geschäft im Erdgeschoß.1 Die Kultusgemeinde war bemüht, eine eigene Synagoge zu errichten und kaufte 1910 ein Grundstück an der Ecke Eggersdorfer Straße/Graben. Das Vorhaben kam aber bis 1938 nicht zur Ausführung.2 Während des Novemberpogroms wurde das bereits "arisierte" Gebäude, in dem sich der Betsaal befand, in Brand gesteckt.3
 
																				 Als Rabbiner wirkte zunächst Adolf Löwy. Ihm folgten 1903      Dr. David Spitzer und 1904 David Rudolfer.4       Am 1. September 1907 übernahm Dr. Chaim Bertisch die Funktion des      Gemeinderabbiners. Er übte dieses Amt bis zum 10. August 1922 aus. Ab diesem      Zeitpunkt verfügte die Gemeinde über keinen eigenen Rabbiner mehr. Dessen      Aufgaben übernahm provisorisch der Rabbiner der IKG St. Pölten, Dr. Adolf      Schächter.5       Als Schächter 1933 in Pension ging, übernahm der Linzer Rabbiner Dr. Viktor      Kurrein die Funktion provisorisch. Am 16. Jänner 1935 legte er das Amt      wieder zurück. Sein ebenfalls provisorischer Nachfolger wurde der in Wien      wohnende Dr. Moses Landau.6  IKG Baden
Am 3. September 1871 erfolgte die Weihe der Badener Synagoge – den Bau führte Stadtbaumeister Breyer aus – in der Grabengasse 12. Während des Pogroms 1938 wurde die Synagoge mit Äxten und Krampen verwüstet, das Inventar im Hof verbrannt. Die Synagoge nutzte man in den folgenden Jahren für Wohnungen und Lagerräume.7 Im Juli 2004 begann die Renovierung des Gebäudes.
Rabbiner der Gemeinde war seit 1879 Wilhelm Reich, der sein Amt bis zu seinem Tod am 26. Juli 1929 ausübte.8 Sein Nachfolger wurde 1931 Dr. Hartwig Carlebach.9 Bereits vor dem "Anschluß", am 1. Februar 1938, wurde er als Rabbiner der IKG entlassen.10
 
																				 Im Jahr 1849 erwarb Leopold Herz ein Haus in der Badener      Wassergasse 14, wo er einen Betsaal mit 285 Plätzen und ein Restaurant für      jüdische Kurgäste einrichtete.11       Nach dem Tod von Leopold Herz 1878 war das Bethaus 1880 vorübergehend in das      Eigentum der Wiener jüdischen Gemeinde übergegangen. Am 3. Dezember dieses      Jahres kauften es Johanna Löw und am 26. Oktober 1881 Albert und Emma      Deutsch. Die Gottesdienste in der Wassergasse folgten bis 1938 der      orthodoxen Tradition.12       Im Zuge des Pogroms wurde das Gebäude schwer beschädigt.13   Auch die Bethäuser in Berndorf und Bad Vöslau      (Prümergasse 3), über die nicht viel bekannt ist, wurden 1938 demoliert.14   IKG Gänserndorf Die Gänserndorfer Synagoge wurde 1890 in der Bahnstraße      60 erbaut.15       Nach dem "Anschluß" zwangen die Nationalsozialisten die jüdische Gemeinde,      die Schlüssel zur Synagoge der Gendarmerie auszufolgen.16       Bis mindestens Ende Oktober 1939 wurde die Synagoge von der Gänserndorfer      NSV verwendet.17       Ab Juni 1939 bemühte sich die Gemeinde um deren "Arisierung". Während des      Krieges nutzte man sie als Kriegsgefangenenlager.18       Heute befinden sich in dem Gebäude eine Musikschule und ein Kindergarten. Im Jahr 1908 bestellte die neu gegründete IKG Dr. Moses      Rosenmann zum Rabbiner.19       Rosenmanns Nachfolger war Jakob Klein, der 1935 die Aufgaben des Rabbiners      übernahm.20  Die Gründung eines Minjan-Vereins in Lassee erfolgte am      20. Jänner 1911. Am 30. November 1939 wurde er aufgelöst.21       Um das Bethaus des Vereins in Lassee 173 "entjuden" zu können, wurde am 14.      Juli 1942 ein Treuhänder eingesetzt, der den "Verkauf" abwickeln sollte. Das      Bethaus wurde schließlich von Adolf Scheit "arisiert".22  IKG Groß-Enzersdorf Die jüdische Bevölkerung Groß-Enzersdorfs ließ im Jahr      1898 eine eigene Synagoge in der Kaiser-Franz-Josef-Straße 11 erbauen.23       Am 29. Oktober 1938 zwang die NSDAP-Ortsgruppe Kultusvorsteher Dr. Karl      Katz, die Synagoge dem Deutschen Turnerbund für "wohltätige Zwecke und für      Pflege der Leibesübungen der deutschen Jugend in Groß-Enzersdorf" zu      "schenken".24  Der Abriß der Synagoge erfolgte in den 1960er Jahren. Erster Rabbiner der 1908 neu gegründeten IKG war, wie in      Gänserndorf, Dr. Moses Rosenmann.25       Ihm folgte 1920 Dr. S. Funk vom Pazmaniten-Tempel in Wien-Leopoldstadt nach.26       Ab 1. Jänner 1930 betreute der Mödlinger Rabbiner Dr. Albert Schweiger auch      die IKG Groß-Enzersdorf mit.27       Er blieb der letzte Rabbiner der Gemeinde. IKG Hollabrunn Das Gebäude in der Winiwarterstraße 9, in dem sich das      Hollabrunner Bethaus befand, wurde am 14. Dezember 1899 vom      Bethausanschaffungsverein erworben.28       Der Betsaal befand sich im ersten Stock, im Erdgeschoß wohnte der Kantor der      Gemeinde.29       Am 31. August 1938 "arisierte" die Stadtgemeinde Hollabrunn das Bethaus um      die Summe von RM 1.417,10.-.30       Nach dem Krieg wurde das Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Erster Rabbiner der Gemeinde war David Rudolfer. Ihm      folgten 1905 Dr. Sussie Zwick und 1906 Dr. Moses Rosenmann, der sein Amt bis      1938 ausübte.31  IKG Horn Im Jahr 1903 erwarb die IKG ein Haus am Stadtgraben 25,      das als Synagoge adaptiert wurde.32       Nach dem "Anschluß" mußte das Bethaus am 18. September 1938 der Stadt      überschrieben werden.33       Während des Pogroms wurden die Scheiben des Bethauses zertrümmert.34   Als Rabbiner wirkte 1893 Ignaz Leopold Rosner. Ihm      folgten bis 1898 Dr. Adolf Schächter und Ezechiel Nußbaum (1899-1901). Im      Jahr 1902 war die Stelle unbesetzt, 1903 übernahm David Rudolfer das Amt.      Seine Nachfolger waren Sussie Zwick (1905), Jakob Diamant (1906-1912), und      Dr. M. Mehrer (1913-1919). Ab 1920 blieb die Stelle unbesetzt.35  IKG Krems 1894 erfolgte die Einweihung der neu erbauten Kremser      Synagoge in der Dinstlstraße. Zur Feier kamen der Bezirkshauptmann, der      Präsident des Kreisgerichts, der Garnisonskommandeur, der Bürgermeister und      die Schuldirektoren. Auch der Wiener Oberrabbiner Moritz Güdemann nahm teil.      Vertreter der Kirche erschienen nicht.36       Architekt des Gebäudes war Max Fleischer, der für seine Synagogenbauten in      Wien, Böhmen und Mähren bekannt war.37  Am 17. und 18. September 1938, einem Wochenende, mußten      die Kremser Juden unter Aufsicht der SA die Synagoge räumen.38       Die IKG wurde gezwungen, sie der Stadtgemeinde zu überschreiben.39  Im Jahr 1978 erfolgte der Abriß des Gebäudes. Erster Rabbiner der IKG war Dr. David Weiß, der der      Kremser Gemeinde bereits seit 1885 diente. Ihm folgte nach einer Vakanz 1905      Dr. Jakob Diamant (1906-1912). Im Jahr 1913 trat Dr. M. Mehrer das Amt an.      Er sollte es bis 1938 ausüben.40  IKG Mistelbach Am 23. April 1895 konnte die IKG ein Grundstück an der      Ecke Gartengasse/Oserstraße kaufen, auf dem nach den Plänen des Wiener      Architekten Friedrich Schön mit der Errichtung der Synagoge begonnen wurde.      Am 25. Februar 1896 erfolgte die Einweihung des Gotteshauses.41       Im Juli 1938 verfügte die Kreisleitung der NSDAP die Räumung der Synagoge.      Kreisleiter Hans Eichinger forderte die IKG zudem auf, das Gebäude der Stadt      per Schenkung zu überschreiben.42       1979 wurde die Synagoge abgerissen. Erster provisorischer Rabbiner war Ludwig Reich aus      Floridsdorf (1893-1894). Sein Nachfolger nach einem Jahr Vakanz wurde 1896      Wilhelm Sor, der seinen Amtssitz allerdings in Wien hatte. Auf Sor folgte      1900 Dr. Siegmund Gelbhaus, auch er hatte seinen Amtssitz in Wien.43       Er trat sein Amt am 1. Dezember an und sollte es bis Ende September 1920      ausüben. Sein Nachfolger per 1. Oktober desselben Jahres wurde Dr. Israel      Taglicht, der seinen Wohnsitz ebenfalls in Wien behielt.44       Taglicht sollte später Oberrabbiner der IKG Wien werden. Er übte seine      Funktion bis 1938 aus. In Hohenau ersuchte die Chewra Kadischa am 19. Mai 1899      um die Bewilligung, in der Dammgasse 32 eine Synagoge errichten zu dürfen.      Als Architekt wurde Max Fleischer ausgewählt, der auch die Synagoge in Krems      entworfen hatte.45       Das Gotteshaus wurde im Frühjahr 1939 abgerissen.46  Auch die Juden in Laa an der Thaya verfügten über einen      eigenen Betsaal im ersten Stock eines Gasthauses.47       Dieses befand sich an der Ecke Kirchenplatz/Burgplatz.48  IKG Mödling Die Grundsteinlegung der Mödlinger Synagoge in der      Enzersdorferstraße 6 erfolgte am 18. August 1912, dem Geburtstag des      Kaisers.49       Die Eröffnung des Gotteshauses, Architekt war Ignaz Reiser, fand am 16.      August 1914 statt.50  Am 17. Mai 1938 drangen um 15.00 Uhr nachmittags mehrere      Nationalsozialisten in die Synagoge ein, zerstörten die Altardecken, den      Baldachin, zerschnitten einen Vorhang und zerschlugen drei Kerzenleuchter.51       Am 28. September 1938 wurde die Synagoge gegen 19.00 Uhr abends ein weiteres      Mal verwüstet.52  Während des Pogroms wurde sie devastiert und in Brand gesteckt. Im Jahr 1987      erfolgte der Abriß der Reste des Gebäudes. Erster Rabbiner der IKG war Dr. Leo Bardowicz.53       Er starb kurz nach seiner Pensionierung 1925 im Rothschildspital und wurde      am Wiener Zentralfriedhof begraben.54       Kurze Zeit fungierte im Jahr 1926 der Badener Rabbiner Wilhelm Reich.55       Ihm folgte noch im selben Jahr Dr. Albert Schweiger. Er sollte das Amt bis      1938 innehaben.56  Im August 1900 erhielt der Liesinger Minjan-Verein die      Baubewilligung für eine Synagoge auf einem Grundstück in Atzgersdorf nahe      der Grenze zu Liesing in der heutigen Dirmhirngasse 112. Die Baupläne      stammten vom Wiener Architekten Richard Esriel.57       Während des Pogroms wurde die Synagoge niedergebrannt.58       Ihre Reste wurden abgetragen. Ein Betsaal bestand auch in Bruck an der Leitha.59  IKG Neunkirchen Im Jahr 1883 kaufte der Minjan-Verein ein Grundstück in      der heutigen Peischingerstraße und ließ darauf eine Synagoge errichten.60       Im Herbst 1938 dürfte die Synagoge zur Unterbringung von sudetendeutschen      Flüchtlingen verwendet worden sein.61       Der Abriß der Synagoge erfolgte 1984. Die Neunkirchner IKG verfügte aus Kostengründen nie über      einen eigenen Rabbiner. Im Jahr 1894 übernahm Wilhelm Reich, der dieses Amt      bereits seit 1880 in Baden ausübte, auch die Aufgaben eines Rabbiners in      Neunkirchen. Mit zunehmendem Alter ließ sich Reich immer häufiger vom      Neunkirchner Gelehrten Schimon Goldstein vertreten. Als Goldstein 1927 und      Reich 1929 starben, erlangte die Frage der Rabbinerbestellung für die IKG      wieder Aktualität. Das Doppelrabbinat wurde beibehalten, und der Wiener      Neustädter Rabbiner Heinrich Weiss übernahm bis 1938 auch die Betreuung der      IKG Neunkirchen.62  In Krumbach Nr. 14 richteten 1870 Juda Blum und sein Sohn      Mosche ein Bethaus ein. Es verfügte auch über eine heizbare Mikwe      (Ritualbad). Heute dient das Anwesen als Gemeindeamt.63   Ein weiteres Bethaus wurde 1873 in Gloggnitz      wahrscheinlich von der Familie Weiner eingerichtet.64       Der Betraum bestand in einem gemieteten Saal im Haus Hauptstrasse 23.65       Am 1. Juni 1938 mußte die IKG die Miete des Betraums in Gloggnitz kündigen.      Der Besitzer Johann Müller baute den Saal anschließend in ein Magazin um.66   IKG Stockerau Die Synagoge in der Schießstattgasse 44 wurde 1903 nach      Plänen des Stockerauer Baumeisters Leopold Holdhaus errichtet. Die Weihe      erfolgte am 3. Dezember 1903 durch Rabbiner Moses Rosenmann.67       Im Sommer 1938 wurde das Gotteshaus in Absprache mit der Stadt Stockerau von      der Evangelischen Gemeinde "arisiert" und in eine Kirche umgebaut.68  Als Rabbiner wirkten Moses Rosenmann (1908-1912) und      Prof. H. L. Reich (1913-1922).69       Im Jahr 1922 erfolgte die Bestellung von Dr. Arnold Frankfurter.70       Er blieb der letzte Rabbiner von Stockerau. Ein Betsaal bestand auch in Korneuburg am Hauptplatz 19.71  IKG St. Pölten Am 20. Juni 1912 wurde mit dem Bau der Synagoge in der      heutigen Dr. Karl-Renner-Promenade 22 nach den Entwürfen der Architekten      Theodor Schreier und Viktor Postelberg begonnen. Nach etwas mehr als einem      Jahr fand am Vorabend des Geburtstags des Kaisers, am 17. August 1913, um      halb drei Uhr nachmittags die feierliche Eröffnung der Synagoge statt.72       Während des Novemberpogroms wurde das Innere der Synagoge vollständig      devastiert.73       Die Renovierung des Gebäudes, in dem sich heute das Institut für Geschichte      der Juden in Österreich befindet, erfolgte in den 1980er Jahren. Der erste Rabbiner von St. Pölten hieß Dr. Moritz Tintner.      Er übte sein Amt von 1863-1869 aus. Seine Nachfolger waren Dr. Adolf Kurrein      (1873-1876), Dr. Samuel Marcus (1876-1878), Dr. Adolf Hahn (1878-1882), Dr.      Jakob Reiss (1882-1889) und Dr. Bernhard Zimmels (1889-1891). Als Rabbiner      der neuen IKG wirkten Dr. Leopold Weinsberg (1891-1897) und Dr. Adolf      Schächter (1897-1934).74       Schächters provisorischer Nachfolger war Dr. Arnold Frankfurter.75       Sein ebenfalls provisorischer Nachfolger wurde 1936 Dr. Manfred Papo, der      sein Amt bis 1938 ausübte.76  Betsäle bestanden in Neulengbach und Wilhelmsburg.77  IKG Tulln mit Sitz in Klosterneuburg Die Klosterneuburger Synagoge in der Kierlingerstraße 12      wurde 1913/14 nach Plänen des Architekten J. Wimmer erbaut.78       Am 10. November 1938 fiel sie den Nationalsozialisten zum Opfer. Die      Einrichtung wurde zerstört, das Gebäude in Brand gesteckt.79  Der Abriß des Großteils der Synagoge erfolgte 1991. Die rabbinischen Aufgaben der IKG versah über Jahrzehnte      hindurch stets der Rabbiner von St. Pölten. Dr. Leopold Weinsberg bekleidete      das Amt bis 1897. Sein Nachfolger war Dr. Adolf Schächter, der 1934 von Dr.      Arnold Frankfurter abgelöst wurde.80   Das Tullner Bethaus befand sich in der Albrechtsgasse 6.81       Noch im März 1938 mußte es geschlossen werden.82  Eine weitere Betstube war im Haus der Familie Kolb in      Michelndorf 6 untergebracht.83  IKG Waidhofen Der Betsaal der IKG Waidhofen befand sich im ersten Stock      des Hauses Niederleuthnerstraße 5. Die Weihe erfolgte durch Rabbiner Dr. D.      Löwy im Jahr 1896.84       Als im Juni 1938 der Betraum aufgelöst wurde, bat die IKG Waidhofen die      Wiener Kultusgemeinde um die Übernahme der Thorarollen und der liturgischen      Geräte.85  Die Rabbinerstelle blieb zunächst unbesetzt, spätestens      1896 übernahm sie Ez. Nußbaum. Ihm folgten Dr. Isidor Kahan (1897-1900), Dr.      Michael Rachmuth (1901-1903) und Dr. Isaak Eisenberg (1904-1909). Von 1910      bis 1914 war die Stelle unbesetzt. Nächster Rabbiner war Dr. Karl Thieberger      (1915-1921). Nach einer weiteren Vakanz trat 1925 Dr. M. Mehrer das Amt an.      Er wirkte bis 1938.86  Ab September 1898 diente den Zwettler Juden der Saal des      Gasthauses "Zum Goldenen Hirschen" in der Landstraße 49 als neuer Betraum,      worauf der Zwettler Turnverein sein Vereinsheim in ein anderes Gasthaus      verlegte.87  IKG Wiener Neustadt Die Wiener Neustädter Synagoge am Baumkirchner Ring 4      wurde 1902 errichtet. Architekt war Wilhelm Stiassny.88       Im März 1938 schlugen SA-Männer bei einem Aufmarsch Scheiben an dem Gebäude      ein.89       Während des Novemberpogroms wurde sie schwer beschädigt.90       In den folgenden Jahren diente die Synagoge als Magazin.91  Ihr Abriß erfolgte 1953. Als Rabbiner wirkte von 1870 bis zu seinem Tod 1917      Benjamin Weiss.92       Seine Nachfolger waren nacheinander Dr. Jakob Hoffmann und Dr. Hermann      Klein, welche jedoch die Stelle nicht antraten. Im Jahr 1921 trat Dr. Joel      Pollak das Amt an, das er 1924, da er nicht nach Wiener Neustadt übersiedeln      konnte, wieder niederlegte. Am 1. Jänner 1925 übernahm Heinrich Weiss das      Rabbinat.93       Er blieb letzter Rabbiner der Gemeinde. Die Anhänger der Tradition feierten ihre Gottesdienste in      einem Betraum, den der aus Mattersdorf stammende Großkaufmann Eleasar Koppel      in seinem Haus in der Haidbrunngasse 2 eingerichtet hatte.94       Das Gebäude wurde 1941 versteigert.95  1895/96 wurde mit dem Bau eines Bethauses in Erlach 69      begonnen. Nach dem "Anschluß" plünderten Nationalsozialisten das Gebäude.96       Es wurde von Alfred und Magdalena Supper "arisiert".97