Ausgabe

Ein israelischer Militärschlag gegen den Iran:

Gustav GRESSEL

Content

Seit Monaten kommt die Diskussion, ob Israel das iranische Atomprogramm durch einen präventiven Militärschlag unterbinden könnte oder sollte, nicht zur Ruhe. Angefacht durch Kommentare aller Seiten glaubt sogar Günther Grass zu der Sache etwas zu sagen zu haben. Abseits zweitklassiger Gedichte und polemisierter Diskussionen wirft die Option israelischer Militärschläge jedoch einige schwerwiegende Fragen auf, die hier kurz aufgegriffen werden.

Als „Modell" für solche Präventivschläge gegen ein Nuklearprogramm eines unzuverlässigen Staates wird die Zerstörung des irakischen Versuchsreaktors „Osirak" 1981 bzw. eines im Aufbau befindlichen syrischen Reaktors 2007 jeweils durch die israelische Luftwaffe angeführt. Beide Operationen waren in der Tat schwere Rückschläge für die irakischen bzw. syrischen Nuklearanstrengungen, jedoch gibt es im Vergleich zu Schlägen gegen das iranische Programm gravierende Unterschiede, die den Vergleich mehr als ungeeignet erscheinen lassen:

Es handelt sich im Falle Iraks und Syriens um einzelne Anlagen, die jeweils durch einen Angriff ausgeschaltet werden konnten. Das iranische Atomprogramm ist jedoch auf 14 bekannte und 6 vermutete Anlagen verteilt, so viele Ziele können nicht in einem Schlag vernichtet werden.

Die beiden Anlagen im Irak und Syrien lagen in relativer Nähe zu Israel, während sich die Ziele im Iran in Entfernungen von über 1500km von Israel befinden.

Die Anlagen im Irak und Syrien standen frei in der Landschaft, während die iranischen Anlagen alle gehärtet sind (Bunker) und zum Teil tief in den Berg getrieben wurden. Man muss viel mehr Zerstörungswirkung aufbringen, um diese auszuschalten.

Die Anlagen in Syrien und im Irak wurden vor deren Inbetriebnahme (bzw. vor deren Bestückung mit Nuklearbrennstoff) zerstört, weshalb kein Risiko des Austritts radioaktiver Partikel bestand. Die iranischen Anlagen sind überwiegend in Betrieb, ihre Zerstörung würde in einigen Fällen zum Austritt radioaktiver Substanzen führen.

Über die Angriffe auf Osirak und Syrien hat die israelische Regierung vor dem Angriff kein Wort verloren, um den Überraschungseffekt nicht zu gefährden. Da Ministerpräsident Netanjahu diese Option aber grossspurig durch die Öffentlichkeit trägt, dürfte der Iran mit israelischen Schlägen rechnen und entsprechende Vorbereitungen treffen.

Israel ist daher im Falle von Luftschlägen gegen das iranische Programm mit gravierenden Schwierigkeiten konfrontiert. Dieser Artikel versucht sich in die Lage eines israelischen Planers zu versetzen, der sich mit diesen Schwierigkeiten auseinandersetzt.

Die groben Züge einer Luftoperation herauszuarbeiten ist an und für sich nicht schwer. Man analysiert zunächst, wie viele Ziele es gibt und wie viele Waffen man zum Einsatz bringen muss, um diese zu zerstören. Dann vergegenwärtigt man sich, welche Abwehrmassnahmen der Gegner hat und wie viele Waffen man wiederum braucht, um diese auszuschalten. Man nimmt sich die eigenen Mittel vor, also wie viele Flugzeuge man mit welchen Waffensystemen bestücken kann und wie viele man davon hat, wie viele Flüge diese pro Tag ins Zielgebiet absolvieren können bzw. was für andere Leistungen (Aufklärung, Luftbetankung, etc.) noch notwendig sind, um die Flieger ins Zielgebiet zu bringen.

Daraus ergibt sich ein grobes Bedarfsbild, aus dem man dann Optionen zur Luftoperationsführung schnitzt. Die Zahlen dieses Artikels basieren auf willkürlichen Annahmen.1 Weiters geht der Autor davon aus, dass ein israelischer Präventivschlag mit konventionellen Waffen - also nicht mit Atomwaffen - durchgeführt wird. Ein nuklearer Präventivschlag wäre kaum politisch zu erklärren und durchzustehen.

1. Die Entfernung

Bevor auf die Ziele genauer eingegangen wird, ein paar Anmerkungen zur Entfernung. Die wichtigsten Ziele befinden sich etwa 1500 km Luftlinie von Israel entfernt, etwa auf einer Linie von Busher am Persischen Golf bis hinauf nach Teheran. Eine israelische F-16 hat einen Aktionsradius von 550km - wenn sie hoch in das Zielgebiet fliegen kann. Zusatztanks können diesen erhöhen, halbieren aber die maximal mitzuführende Waffenladung für Bodenangriffe. Für Angriffe auf die Atomanlagen des Iran wäre die F-16 aber auf jeden Fall auf Luftbetankung angewiesen! Die F-15I hat - mit Zusatztanks - zumindest einen Aktionsradius, mit dem sie Teheran ohne Luftbetankung erreichen kann. Aber die Verweildauer im Einsatzgebiet ist kurz.

Jedes Abweichen vom idealen Marschweg würde den Flugweg der israelischen Jets freilich noch verlängern!

Israel stünden für solche Angriffe im Grunde drei Routen zur Verfügung: die Nordroute über die Türkei - bis zur Machtergreifung der AKP durchaus möglich -, würde ein Einverständnis der Türkei zu diesen Einsätzen bedürfen. Auch müssten die israelischen Jets in der Türkei zwischenlanden oder ständig in der Osttürkei luftbetankt werden, denn der Marschweg um dieses Eck ist etwa doppelt so lang wie der direkte Weg. Unter der gegenwärtigen Regierung der Türkei ist diese Option aber gänzlich ausgeschlossen. Auch Gerüchte, dass Aserbaidschan als Basis in Frage kommt, sind abzuweisen. Aserbaidschan liegt zwar mit Teheran im Streit, jedoch ein Schlag Israels von aserischen Boden aus würde dieses in einen Krieg mit seinem Nachbarn ziehen - das kann sich Baku beim besten Willen nicht leisten!

Die Südroute über Saudi-Arabien würde eine Kooperation der Golfstaaten bedingen. Freilich fürchten sich auch diese vor der iranischen Bombe. Das jedoch innenpolitischer  Tumult ausbricht, wenn am heiligen Boden des Islams die Flieger mit dem Davidstern zwischenlanden, um den Iran anzugreifen, kann man sich vorstellen. Selbst wenn sich die saudische Königsfamilie im stillen Kämmerlein über israelische Schläge freuen würde, sie könnte solche aus internen Gründen niemals unterstützen, nicht einmal passiv dulden (durch freie Überflüge etwa).

Bleibt also nur die direkte Variante über Jordanien und den Irak. Beide Staaten werden mit Israel nicht kooperieren. Da die Luftkampagne Israels mehrere Tage dauern würde, werden in beiden Staaten - allein aus innenpolitischen Gründen - Diskussionen um Gegenmassnahmen bzw. den Einsatz ihrer Luftwaffe hinzukommen. Diese würden die Zielliste zusätzlich vermehren.

Israelische Luftbetankungsflugzeuge, die sehr einfache Ziele darstellen, müssten etwa ständig über dem Irak kreisen, um hin- und rückfliegenden Kampfflugzeugen Treibstoff zuzuführen. Das ist ein erhebliches Risiko.

Ein weiterer zu beachtender Punkt ist, dass die Rettung und Bergung abgeschossener Piloten, die per Hubschrauber durchgeführt wird, aufgrund der grossen Distanz nicht möglich ist. Was es für einen israelischen Kampfpiloten bedeutet, über dem Iran oder Irak mit dem Fallschirm auszusteigen - ohne jede Möglichkeit externer Hilfe - kann man sich ausrechnen.

2. Die Ziele

Nun zu den eigentlichen Zielen. Von den 14 bekannten Anlagen müssen neun als prioritär eingestuft werden, deren Vernichtung möglichst rasch und gleichzeitig zu erfolgen hat, um dem Iran den Abtransport bzw. das Verstecken von Anlagen und Knowhow zu erschwehren.2

Einige Rätsel geben die Ziele freilich schon auf. Von den Anreicherungsanlagen in Qom (vermutlich 34°53‘ 08‘‘ N; 50° 59‘ 50‘‘ O) sind auf Google-Earth etwa nur die Eingänge in unterirdische Anlagen zu sehen. Die Anreichungsanlagen selbst sind tief verborgen im Inneren des Berges. Es ist von aussen nicht ersichtlich, wie die Gänge nach der Tunelleinfahrt weitergehen. Können die Zentrifugen durch konventionelle, bunkerbrechende Waffen überhaupt erreicht werden? Reicht es, die bekannten Eingänge ausreichend zu zerstören? Auch im Umfeld der Anlage von Esfahan finden sich Anzeichen unterirdischer Systeme, deren genaue Ausdehnung und Verlauf schwer einzuschätzen ist.

Oberirdische Ziele machen es einem nicht immer leichter: Oft wird vermutet, dass etwa in gewissen Kasernen und grossen Forschungsbetrieben Teile dem Atomwaffenprogramm dienen, oder dass „Backup"- und alte Versuchsgeräte dort gelagert werden. Weiss man, welches Gebäude wie zu treffen ist, gut. Muss die ganze Anlage eingeebnet werden, steigert dies die Zahl an Flügen und abzuwerfender Bomben erheblich.

Die grössten Kopfschmerzen bereitet freilich die technische Universität Teheran: Deren Einrichtungen, inklusive des Forschungsreaktors, liegen im unmittelbaren Stadtgebiet. Was es politisch bedeutet, dort einen befüllten Kernreaktor zu zerstören, kann man ahnen.

Nach oben angestellter Pi- mal Daumen-Rechnung wären etwa 110 bis 170t Bomben notwendig, um die wichtigsten Anlagen des iranischen Atomprogramms auszuschalten. Eine blosse Verzögerung kann kaum im israelischen Interesse liegen, da die Luftangriffe dem Iran auch die defensive Legitimation geben würden, mit dem militärischen Programm voranzuschreiten.

3. Iranische Luftwaffe/Luftverteidigung

Die Ausmasse des iranischen Programmes sind an sich schon beachtlich, doch gilt nicht nur diesen die Aufmerksamkeit der israelischen Luftwaffe. Da aufgrund der abzuwerfenden Bombenmenge klar ist, dass ein einmaliger Überraschungsangriff zu wenig ist, muss damit gerechnet werden, dass die iranische Luftwaffe und Luftabwehr sich ebenfalls in das Geschehen mit einmischen werden.

Die Liste der iranischen Flugzeuge liest sich unheimlich imposant,3 jedoch ist anzumerken, dass die Muster amerikanischer Fertigung noch aus Zeiten des Schahs stammen und von diesen nur mehr wenige einsatzbereit sind. Der Military Balance gibt einen Klarstand von 60% bei amerikanischen und 80% bei russisch/chinesischen Modellen an. Israel müsste also theoretisch 77 Jäger aufbieten, um die iranische Luftwaffe in einem Gefecht zu schlagen. Dass die Iranische Luftwaffe alle verfügbaren Kräfte in einer grossen Luftschlacht aufbietet, ist freilich unwahrscheinlich - Teheran fehlen auch die Führungsmittel und -erfahrung, um das zu koordinieren. Trotzdem ist die Rechnung etwa ein Anhalt für den Bedarf an zusätzlichen Begleitjägern, welche die für den Bodenangriff vorgesehenen Flugzeuge gegen Belästigungen abschirmen müssen. Denn werden Letztere in einen Luftkampf verwickelt, müssen sie ihre Bombenlast abwerfen und können den vorgesehenen Auftrag nicht ausführen.

Der Versuch, die iranische Luftwaffe am Boden zu zerstören, ist freilich der effizienteste Weg, sich dieser Gefahr zu entziehen. Dies braucht aber ebenso Flugzeuge, die zum Angriff der Luftwaffenbasen und der diese schützenden Fliegerabwehr eingeteilt werden - die Rechnung verändert sich also wenig.

Weiters verfügt der Iran über insgesamt mindestens 189 Starter für grössere Flugabwehrraketen (kleine Raketen wie Stinger oder SA-7 werden dadurch vermieden, dass man die Angriffshöhe einfach über 3000m über Grund legt). Nun ist nicht zu erwarten, dass alle Systeme gleichzeitig einsatzbereit sind (besonders nicht jene westlicher Bauart) und immer richtig um die anzugreifenden Objekte aufgestellt sind. Auch reicht es in vielen Fällen, einfach das Feuerleitradar auszuschalten, dann sind die übrigen Raketenstarter blind. Dennoch: Es müssen wieder Flugzeuge für die Aufklärung, Störung und Zerstörung dieser Systeme abgestellt werden, Flugzeuge, die wieder für den Angriff auf die iranischen Atomanlagen fehlen.4 Da der Iran mit israelischen Angriffen rechnet, sind die entsprechenden Luftabwehreinheiten um die Atomanlagen stationiert.

4. Israelische Flugzeuge

Der Engpass in der israelischen Angriffsplanung sind jene Flugzeuge, die Bodenangriffsfähig sind - und zwar in Sinne des Abwurfes entsprechender schwerer Präzisions-Abstandslenkwaffen, bunkerbrechender Waffen und Spezialwaffen zur Bekämpfung von Flugabwehrraketen.5 Ein weiteres Problem besteht darin, dass die erwähnten F-16C/D nur mit Luftbetankung in das Zielgebiet fliegen können. Israel verfügt aber „nur" über sieben KC-707 Tankerflugzeuge mit einem für die F-16 tauglichen Sondensystem. Lediglich die F-16I besitzt Aussenrumpftanks, die ihr eine grössere Reichweite geben. Auch viele Aufklärungs- und elektronische Störflugzeuge, sowie die wichtigen Aufklärungsdronen können den Einsatzraum nicht erreichen, weshalb deren Aufgaben auch von Jagdbombern - soweit es geht - wahrgenommen werden müssen. Auch täuscht die theoretisch mögliche Waffenladung: Eine F-16 kann zwar theoretisch 7,7t Waffen mitführen, besitzt aber nur vier Aufhängestationen für schwere Luft-Boden Waffen, von denen auf zwei die obligaten zusätzlichen Treibstofftanks müssen. Der „Sortiewert" reduziert sich damit beträchtlich - auf 2 für die F-16 und 4 für die F-15.

Bleibt noch die mögliche Trefferquote zu schätzen. Im Falle der israelischen Luftwaffe ist von den weltweit am besten trainierten Piloten auszugehen, zudem dürften die Einsätze ausschliesslich mit Präzisionswaffen geführt werden. Dennoch: Angriffe müssen aufgrund der Gefährdung durch schultergestützte Fliegerabwehrwaffen aus einer gewissen Höhe (min. 3000 m über Grund) geflogen werden. Es sind keine Bodentruppen zur genauen Zielaufklärung und Beleuchtung vorhanden - diese müssen vom Flugzeug erkannt, markiert und bekämpft werden. Im Kosovo haben diese Faktoren alleine zu sehr schlechten Trefferquoten geführt. Der Autor vertraut dennoch den israelischen Piloten und traut ihnen eine 80%ige Trefferquote zu. Der Klarstand der israelischen Luftwaffe wird für diesen entscheidenden Tag mit 100% angenommen. Israel muss zur Auschaltung des iranischen Atomprogramms mindestens 220 bis 320t Munition ins Ziel bringen, sowie etwa 77 Begleitjäher mitführen. In einer ersten Welle kann es aber „nur" 300t befördern, von denen vermutlich 240t ihr Ziel treffen, hinzu kommen 44 Begleitjäger. In dieser Rechnung sind Schläge gegen iranische Raketenstellungen nicht mit eingerechnet - um den Gegenschlag abzuwehren müsste Israel auf seine Raketenabwehrsysteme vertrauen.

5. Conclusio

Aufgrund des Nadelöhrs Luftbetankung ist ein einmaliger massierter Angriff der israelischen Luftwaffe auf das iranische Atomprogramm ziemlich auszuschliessen. Es bestünden in einem solchen Falle keinerlei Reserven, um auf Lageänderungen zu reagieren oder für zusätzliche Angriffe etwa auf Führungszentralen, Konvois oder andere Versuche, die iranische Maschinerie zu verlegen, iranische Mittelstreckenraketen anzugreifen, etc. Auch ist es schwer, eine Luftoperation mit etwa 175 gleichzeitig in der Luft befindlichen Flugzeugen 1500 km fern der Heimat über feindlich gesinnten Luftraum zu führen und zu koordinieren. Verborgen bleibt diese Luftarmada niemandem!

Da sämtliche Luftfahrzeuge an der absoluten Grenze ihrer Einsatzreichweite operieren und der Gegner sich auf einen Luftangriff einstellt, sind Friktionen quasi unvermeidbar. Es wäre also eher mit einer längeren Kampagne zu rechnen. Dann würde den  Flugzeugen kürzerer Reichweite - die den Einsatzraum im Iran nur unter Luftbetankung erreichen könnten - die Aufgabe zuteil, den Luftraum über Jordanien und dem Irak freizuhalten, die dort kreisenden Tanker, Frühwarnflugzeuge und elektronischen Aufklärer abzuschirmen, während die Flugzeuge längerer Reichweite in den Iran vordringen. Die Wirkungsaufklärung hätte mit Satelliten und zusätzlichen Mess- und Aufklärungsflügen zu erfolgen. Eine solche Operation ist möglich, wenn sie auch mit einem erheblichen diplomatischen und politischen Risiko behaftet ist.

Über das vergangene Jahr hinaus waren mögliche israelische Luftschläge gegen den Iran Gegenstand intensiver Gespräche zwischen amerikanischen und israelischen Offizieren. Die Meinungen über die Machbarkeit dieser Schläge, soweit sie an die Presse durchdrangen, gingen bisweilen auseinander. Der Autor hofft, mit den hier dargestellten - wenn auch sehr grob simplifizierten - Grössenvergleichen einen Einblick in die Schwierigkeiten zu geben, die den israelischen Piloten und Planern entgegenstehen. Somit bleibt zu hoffen, dass es den USA gelingen wird, noch eine Lösung des iranischen Atomkonfliktes herbeizuführen.

1 Der Autor besitzt keine Detailkenntnis oder geheime Unterlagen über Einsatzbereitschaft, Training und Klarstand der israelischen Luftwaffe. Er war aber Radaroffizier im Bundesheer und nimmt sich daher die Freiheit, fundierte Annahmen basierend auf Erfahrungswerten für diese zu setzten. Angaben über die jeweiligen Luftwaffen wurden dem jeweiligen Military Balance entnommen.

2 Als prioritär gelten der Schwerwasserreaktor in Arak, Forschungs- und Urankonvertierungsanlage in Esfahan, Anreicherungsanlagen in Qom, Versuchsreaktor und Gebäude der TU-Teheran, das Kernkraftwerk in Darkovin, Versuchsanreicherungsanlage in Karaj, Versuchsanrecherungsanlage in Abad sowie die Stätten der Sprengkopfherstellung in Parachin. Als für die erste Welle weniger relevant wurde das Atommüll-/Bernnstablager in Anarak, die Uranminen und -Mühle in Ardekan, die Forschungsstätte in Bonab, die Uranminen in Gering und das Forschungszentrum in Yazd bewertet.

3 Der Irsan verfügt über 20 F-5B, 60 F-5E/F, 24 F-7M, 44 F-14A, 35 Mig 29A/U/UB, 65 F-4D/E Phantom, 10 ex-irankische Mirage F-1E, 30 Su-24MK. Je nach technischer Unterlegenheit der iranischen Muster werden die Kräfteverhältnisse zwischen 1:1 (F-14A) und 4:1 (ältere Flieger) berechnet.

4 Da die betreffenden Anti-Radargeräten auf dieselben Aufhängungspunkte wie schwere Bodenangriffswaffen gehängt werden (somit effektiven Platz wegnehmen), bzw. zur Ausschaltung auch zusätzlich Streubomben bzw. Marschflugkörper mitgenommen werden müssen, sind noch ein mal 100 bis 150 „Sortiepunkte" (entsprisht 1t) einzurechnen.

5 Die israelische Luftwaffe verfügt über insgesamt 394 aktive Kampfflugzeuge: 16 F-15A, 6 F-15B, 17 F-15C, 11 F-15D, 77 F-16A, 16 F-16B, 25 F-15I, 78 F-16C, 48 F-16D, 100 F-16I; Jedoch können nur die Muster F-15A/B/C/D/I und F-16I den Einsatzort ohne Luftbetankung erreichen. Nur die Muster F-16C/D/I und F-15I können entsprechende moderne Lenkwaffen einsetzen. Für einen Angriff auf den Iran kommen somit 25 F-15I und 100 F-16I in Frage, die 44 Stück F-15A/B/C/D können immerhin als Begleitjäger eingesetzt werden.