Tina Walzer:  Das lange mit Spannung erwartete Standardwerk zum jüdischen   Friedhof Währing ist im Erscheinen. Die wohl beste Kennerin der jüdischen   Friedhöfe Österreichs, die Historikerin Tina Walzer, hat die Ergebnisse ihrer   langjährigen Forschungen in äußerst anregender und gut lesbarer Form zu Papier   gebracht.  Dabei werden neueste Erkenntnisse aus der Forschung zur   Geschichte des Areals präsentiert, die das Bild, das wir uns bisher vom   jüdischen Friedhof Währing gemacht haben, substantiell verändern. Vor allem die   Ereignisse der NS-Zeit, die zu tiefgreifenden Zerstörungen des Areals, zu   Schändung und Missbrauch so vieler Grabstätten gerade der bekanntesten Familien   führten, werden endlich aufgeklärt. Den beliebten Führungen wird nun, auf vielfachen Wunsch, das   fundierte Buch zum Nachlesen zur Seite gestellt. Anhand abwechslungsreicher   Familien-Biographien nimmt der Rundgang über das Areal die Hauptthemen der   Führungen wieder auf. Die Portraits der rund 80 vorgestellten Familien sind mit   zahlreichen Abbildungen versehen, die das sehr persönliche Bild der Zeit   abrunden. Das Buch versteht sich auf diese Weise als Gedenkbuch zur Erinnerung   an die durch den Nationalsozialismus vernichteten Familien und verbindet diese   vergessene jüdische Geschichte erstmals wieder mit der Geschichte Wiens. So   führen die klingenden Namen wie Strauss, Hofmannsthal, Kuffner, Lieben, Todesco,   aber auch Fanny von Arnstein, die zu den einprägsamen Grabdenkmälern gehören,   tief in die Stadtgeschichte Wiens hinein, aber auch in die Kulturgeschichte   Österreichs. Dazu zählen neben den Gründungsvätern der Wiener Kultusgemeinde und   den berühmtesten Wissenschaftlern und Gelehrten ihrer Zeit auch die   Galionsfiguren der österreichischen Industriellen Revolution - die Gründer der   Eisenbahnlinien, der Nahrungsmittel-, Textil- und Rohstoffindustrie ebenso wie   der ersten privaten Bildungs- und Fürsorgeeinrichtungen und   Versicherungsgesellschaften. Diese so erfolgreiche, durch Aufklärung und   Assimilation geprägte Einwanderergeneration schuf die wirtschaftlichen und   gesellschaftlichen Grundlagen für die Blüte der Wiener Kultur, wie wir sie als   Wien um 1900, als Fin de Siècle, kennen. Vorbestellungen beim Verlag:
 Wiener Familienalbum. 
 Der jüdische Friedhof Währing. 
 
 Mit Beiträgen von Charles E. Ritterband und Michal Scheriau. Fotografien von   Werner Schrödl. 
 Wien: Schlebrügge Editor 2008.
 Ca. 180 Seiten, zahlreiche Abb. in s/w, 2 ausklappbare Pläne, Euro 19,80.-
 ISBN 978-3-85160-111-4
 
 Die Lektüre weckt Interesse an der faszinierend vielfältigen Welt der jüdischen   Vergangenheit Wiens und macht Lust, sich auf Entdeckungsreise zu begeben und   diesen vergessenen Aspekt der Stadt auch auf eigene Faust zu erkunden.
 
 Wappen der Familie Königswarter, Gründungsväter der IKG Wien, geschmückt mit der   bonapartistischen Biene als politischem Statement. Foto mit freundlicher   Genehmigung Schlebrügge Editor
 
 Der erstmals präsentierte kunsthistorische Formenkatalog aller Grabdenkmäler auf   dem jüdischen Friedhof Währing rundet das Bild dieser in ganz Europa   einzigartigen Anlage, die man durchaus als Museum unter freiem Himmel betrachten   kann, ebenso fundiert ab wie die Einführung in Gestaltungsprinzipien und   Funktionsweise eines jüdischen Friedhofes.
 
 Der sorgfältig ausgestattete Band ist durch die erstklassigen Fotos des   international ausgezeichneten Fotografen Werner Schrödl gekrönt.  Die beigegebenen Pläne und die grafische Gestaltung   erlauben dem Besucher einfache und schnelle Orientierung und vermitteln dem   Leser ein eindringliches, in vielem berührendes Bild von diesem wieder   entdeckten Ort mitten in Wien.
 schlebruegge.editor@aon.at,  www.schlebruegge.com. 
 Subskriptionspreis bis 31.5.2008: Euro 18,00.- (Lieferung portofrei)