Ausgabe

„Das Böse ist immer nur extrem, aber niemals radikal"

Klaus DAVIDOWICZ

Content

Hannah Arendt (Hannover 1906 – New York 1975) war eine der zentralen Denkerinnen der modernen jüdischen Geistesgeschichte. Es ist bedauerlich, dass sie trotz ihrer bedeutenden und einflussreichen Schriften wie „Rahel Varnhagen, Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik" (verfasst 1933; veröffentlicht in englischer Übersetzung London 1958, dt. München 1959) und „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" (engl. „The Origins of Totalitarianism", New York 1951, dt. Frankfurt a. M. 1955) vor allem mit einem Werk verbunden wird, dass bis heute für Kontroversen sorgt: „Eichmann in Jerusalem, ein Bericht von der Banalität des Bösen" (New York 1963; dt. München 1964).

Hannah Arendt studierte in Marburg, Heidelberg und Freiburg (u.a. bei Martin Heidegger und Karl Jaspers) Philosophie, aber auch Theologie und Griechisch. Sie erkannte früh die Gefahren durch den Nationalsozialismus, den sie in verschiedenen zionistischen Organisationen vehement bekämpfte.

„Man denkt heute oft, daß der Schock der deutschen Juden 1933 sich damit erklärt, daß Hitler die Macht ergriff. Nun, was mich und Menschen meiner Generation betrifft, kann ich sagen, daß das ein kurioses Mißverständnis ist. Das war natürlich sehr schlimm. Aber es war politisch. Es war nicht persönlich. Daß die Nazis unsere Feinde sind – mein Gott, wir brauchten doch, bitteschön, nicht Hitlers Machtergreifung, um das zu wissen! Das war doch seit mindestens vier Jahren jedem Menschen, der nicht schwachsinnig war, völlig evident. Daß ein großer Teil des deutschen Volkes dahinterstand, das wußten wir ja auch. Davon konnten wir doch nicht ‘33 schockartig überrascht sein." (Günter Gaus im Gespräch mit Hannah Arendt am 28.10.1964, http://www.rbbonline.de/_/zurperson/interview_jsp/key=zp_interview_638419.html)

Über Karlsbad, Genua, Genf und Paris versuchte sie, zu entkommen. Schließlich wurde sie 1940 im französischen Lager Gurs interniert. Es gelang ihr jedoch die Flucht und sie erreichte 1941 New York, wo sie u.a. für die bekannte Zeitschrift „Aufbau" und den Schocken-Verlag tätig war. Später lehrte sie an der Universität von Chicago und an der "New School for Social Research" in New York.

Arendt sah sich stets als (säkulare) Jüdin und verstand sich zumindest in den 30er und 40er Jahren als Zionistin. Ihr Engagement für ein binationales Israel trug ihr heftige Kritik ein. Dennoch sah sie sich bis ans Lebensende mit Israel verbunden. So bekannte sie, dass jede wirkliche Katastrophe in Israel sie mehr berühre als alles andere (Hannah Arendt, Mary McCarthy, Im Vertrauen, Briefwechsel 1949-1975, München 1997, S. 365, Oktober 1969).

Während sie weltweit als feste Größe des philosophischen und politischen Denkens betrachtet wird, wird sie in Israel erst in letzter Zeit zunehmend dank Idith Zertal und Moshe Zuckerman (wieder-) entdeckt, die sie als Wegbereiterin der postzionistischen Historiographie verstehen (Siehe: Idith Zertal, Nation und Tod. Der Holocaust in der israelischen Gesellschaft, Göttingen 2003 [hebr. 2002] und die hebräische Aufsatzsammlung „Hannah Arendt, a half-century of Polemics", herausgegeben von Idith Zertal, Tel Aviv 2004). Als erstes und bislang einziges ihrer Bücher wurde „Eichmann in Jerusalem" im Jahre 2000 auf hebräisch veröffentlicht. Diese Veröffentlichung hatte, wie Haim Watzman im „Chronicle for Higher Education" (Ausgabe vom 14. 7. 2000) richtig erkannte, eher „symbolischen Charakter", da interessierte Leser Arendt natürlich bereits in den englischen Ausgaben lasen.

An „Eichmann in Jerusalem" zerbricht die lange Freundschaft mit dem aus Berlin stammenden Kabbalaforscher Gershom Scholem, der bereits 1923 nach Israel ausgewandert war. Im Grunde ist aber der bekannte Briefwechsel von 1963 nur der Schlussstrich unter einer viel älteren Debatte, die bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen hatte.

Noch 1941 schrieb Scholem geradezu blumige Worte über Arendt an Shalom Spiegel:

„Eine meiner guten Freundinnen, Frau Hannah Arendt-Bluecher, ist aus Frankreich nach New York gekommen, und ich habe ihr geschrieben, sie möchte Sie besuchen. Sie ist eine wunderbare Frau und ausgezeichnete Zionistin, und ich bin sicher, dass Sie viel Interesse an ihr finden werden. Fördern Sie bitte den Kontakt, wenn sie bei Ihnen erscheint, und Sie werden damit auch mir einen Gefallen tun." (Gershom Scholem, Briefe 1, München 1994, S.285)

Auch die späteren Briefe Scholems sind offen und in einem freundschaftlichen Ton geschrieben, auch wenn die für ihn typische Spottlust zuweilen durchblitzt:

„Tun Sie etwas für meine archivalischen Neigungen und schicken Sie mir brav, was Sie schreiben, nachdem ich doch Gott sei Dank englisch besser lese als Sie hebräisch." (Brief vom 6. August 1945, Scholem, Briefe 1, S.302).

1945 erschien jedoch Arendts Essay „Zionism Reconsidered" (The Menorah Journal 33, Oktober-Dezember 1945, S.162-166, dt. Der Zionismus aus heutiger Sicht, in: Hannah Arendt, Die verborgene Tradition. Acht Essays, Frankfurt a. M. 1976), in dem sie den Zionismus kritisch beleuchtete und den sie Scholem zuschickte. Einer der Arendtschen Kritikpunkte am Zionismus war die Verbindung zu nationalen Ideologien des 19. Jahrhunderts.

„Das erneut auftauchende Problem der politischen Organisation wird man entweder in Form von Imperien oder in der Form von Föderationen lösen. Die letztere Lösung würde dem jüdischen Volk und anderen kleinen Völkern eine gewisse Chance des Überlebens bieten. Die erstere Lösung dürfte nicht möglich sein, ohne dass als Ersatz für den überlebten Nationalismus, der einst die Menschen in Bewegung setzte, imperialistische Leidenschaften geschürt werden. Der Himmel möge uns beistehen, wenn das eintrifft." (Arendt, Verborgene Tradition, S.165)

Scholem, der vom jüdischen Nationalismus tief durchdrungen war, lehnte Arendts Kritik am Nationalismus vehement ab.

„Ich bin Nationalist und völlig ungerührt von angeblich progressiven Deklamationen gegen eine Anschauung, die man mir seit meiner frühesten Jugend als überwunden immer wieder darstellt." (Scholem, Briefe 1, S.310)

Scholem war schon in jungen Jahren gerne in Debatten und Polemiken verstrickt, doch wurde seine Haltung nach der Schoah immer unversöhnlicher. Besonders wenn jüdische Denker es in Angriff nahmen, den Zionismus kritisch zu hinterfragen, fuhr Scholem schwerste Geschütze auf. So auch bei Arendt. Er zeigt sich über den Aufsatz „ungewöhnlich tief enttäuscht" und möchte mit Schärfe kritisieren, „ohne dabei die Absicht zu haben, mich auf Tod und Leben mit Ihnen zu verkrachen". Das klingt noch ein wenig nach der altbekannten Scholemschen „Berliner Schnauze". Aber wenige Zeilen später fasst er Arendts Artikel wie folgt zusammen:

„Ihr Artikel ist keine Frage an den Zionismus, sondern eine muntere Neuauflage kommunistischer Kritik strikt antizionistischen Charakters, versetzt mit einem diffus bleibenden Golus-Nationalismus." (Scholem, Briefe 1, S.309)

Aber die Schärfe weicht am Ende einer bitteren Enttäuschung wenn er schreibt:

„Ich hätte nie geglaubt, dass es mir leichter sein würde, mich mit Ben Gurion zu verständigen als mit Ihnen! Nach Ihrem Aufsatz kann ich darüber keinen Zweifel mehr hegen. Ich halte Ben Gurions politische Linie für ein Unglück, aber immer noch für ein edleres und sogar kleineres als das, was uns bevorsteht, wenn wir Ihnen folgen… Auf dem Wege, von dem diese Seiten Zeugnis ablegen, werden Sie mich nicht antreffen." (Scholem, Briefe 1, S.314)

Scholem argumentierte, dass Kritik am Zionismus nur innerhalb des Zionismus geübt werden könne. Da er aber Arendt nun in die Reihen der kommunistischen Anti-Zionisten reihte, sprach er ihr das Recht ab, überhaupt Kritik üben zu dürfen.

Hannah Arendt, die sich nie als Marxistin verstand, sah sich von Scholem gründlich missverstanden:

„Mir scheint, als sei es unmöglich zu übersehen, dass mein Artikel nicht aus einem ‚anti-Palästina-Komplex’ heraus geschrieben ist sondern aus einer nahezu panischen Angst um Palästina." (Scholem, Briefe 1, S.452)

Arendt erkannte die tiefe Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte:

„Die Frage scheint mir eher zu sein, wie wir miteinander nach der Ehrlichkeits-Orgie auskommen werden. Ich habe Ihren Brief wirklich nicht im mindesten übel genommen; weiß aber nicht, wie Sie es mit dem meinen halten werden. Schließlich sind Sie masculini generis und daher natürlicherweise (vielleicht) verwundbarer…Mir sind menschliche Beziehungen meist sehr viel wichtiger als so genannte ‚offene Aussprachen’. In diesem Fall haben Sie mir mehr Provokation zugemutet, als recht und billig war. Vielleicht können Sie sich entschließen, es in diesem Falle so zu halten, wie ich; nämlich, dass einem Menschen mehr wert sind als ihre Meinungen, aus dem einfachen Grunde, weil Menschen de facto mehr sind, als was sie denken oder tun". (Scholem, Briefe 1, S. 453-454)

Obwohl es durch diese Debatte zu keinen endgültigen Bruch gekommen war, blieb jedoch Arendts Kritik am Nationalismus als Scheidewand bestehen. Zu Günter Gaus sagte sie:

„Die jüdische Religion ist eine Nationalreligion. Aber der Begriff des Politischen galt eben doch nur mit sehr großen Einschränkungen. Dieser Weltverlust, den das jüdische Volk in der Zerstreuung erlitten hat und der, wie bei allen Pariavölkern, eine ganz eigentümliche Wärme zwischen denen erzeugte, die dazugehörten: Dieses hat sich geändert, als der Staat Israel gegründet wurde… Die spezifisch jüdische Menschlichkeit im Zeichen des Weltverlustes war ja etwas sehr Schönes… Es war etwas sehr Schönes: dieses „Außerhalb-aller-gesellschaftlichen-Bindungen-Stehen", diese völlige Vorurteilslosigkeit, die ich sehr stark gerade bei meiner Mutter erlebt habe, die das auch gegenüber der jüdischen Gesellschaft praktizierte. All das hat natürlich außerordentlich großen Schaden genommen. Man zahlt für die Befreiung. Ich habe einmal in meiner »Lessingrede« (Anm. 1959) gesagt ... »Diese Menschlichkeit überlebt den Tag der Befreiung, der Freiheit nicht um fünf Minuten.« Sehen Sie, das ist auch bei uns passiert."

Die fast 40 Jahre lange Eichmann-Auseinandersetzung begann schließlich damit, dass Hannah Arendt für die Wochenzeitschrift „The New Yorker" fünf Beiträge zum Jerusalemer Eichmann-Prozess (1961-1962) veröffentlicht hatte, die sie für ihr Buch von 1963 erweiterte.

Ihr Porträt Eichmanns und ihre Kritik an der Rolle der Judenräte löste eine Woge der Entrüstung aus. Noch bevor die deutsche Ausgabe erschien, nutzte der Münchener Nymphenburger Verlag die erregte öffentliche Debatte und brachte eine Aufsatzsammlung unter dem Titel „Die Kontroverse, Hannah Arendt, Eichmann und die Juden" heraus. Manès Sperber, Ernst Simon, Bruno Bettelheim, Golo Mann, Martin Buber, Gershom Scholem und viele andere kommen hier zu Wort. Im Interview mit Günter Gaus sagte Arendt zu der Kampagne:

„Sehen Sie, es gibt Leute, die nehmen mir eine Sache übel, und das kann ich gewissermaßen verstehen: Nämlich, daß ich da noch lachen kann. Aber ich war wirklich der Meinung, daß der Eichmann ein Hanswurst ist, und ich sage Ihnen: Ich habe sein Polizeiverhör, 3600 Seiten, gelesen und sehr genau gelesen, und ich weiß nicht, wie oft ich gelacht habe; aber laut! Diese Reaktion nehmen mir die Leute übel! Dagegen kann ich nichts machen. Ich weiß aber eines: Ich würde wahrscheinlich noch drei Minuten vor dem sicheren Tode lachen. Und das, sagen Sie, sei der Ton. Der Ton ist weitgehend ironisch, natürlich. Und das ist vollkommen wahr. Der Ton ist in diesem Falle wirklich der Mensch. Wenn man mir vorwirft, daß ich das jüdische Volk angeklagt hätte: Das ist eine böswillige Propagandalüge und nichts weiter. Der Ton aber, das ist ein Einwand gegen mich als Person. Dagegen kann ich nichts tun."

Arendt wurde zunehmend isoliert. Das Leo-Baeck-Institut brach die Zusammenarbeit mit ihr ab und Freunde wie Kurt Blumenfeld wandten sich von ihr ab.

„Nur wenige Freunde setzten sich öffentlich für sie ein. Sie war tief betroffen, dass Gershom Scholem, dessen Schriften sie ediert hatte, sich aufgrund, wie sie meinte, irreführender Informationen über den Inhalt des Eichmann-Buchs von ihr abwandte." (Hans Mommsen im Vorwort zu Eichmann in Jerusalem, S.XXIII-XXIV).

In der brieflichen Auseinandersetzung mit Scholem findet sich der oft zitierte Vorwurf an Arendt, dass ihr die „Liebe zu den Juden" fehle. Er schrieb ihr am 23. Juni 1963:

„Warum also … hinterlässt Ihr Buch dennoch solch Gefühl der Bitterkeit und Scham, und zwar nicht über das Referierte, sondern über die Referentin? Warum überdeckt Ihr Referat so weithin das darin Vorgebrachte, das Sie doch mit Recht dem Nachdenken empfehlen wollten? Die Antwort, so-weit ich eine habe, und die ich Ihnen gerade weil ich Sie so hoch achte, nicht unterdrücken kann, muss Ihnen sagen, was in dieser Sache zwi-schen uns steht. Es ist der herzlose, ja oft geradezu hämische Ton, in dem diese, uns im wirklichen Zentrum unseres Lebens angehende Sache, bei Ihnen abgehandelt wird. Es gibt in der jüdischen Sprache etwas durchaus nicht zu Definierendes und völlig Konkretes, was die Juden Ahabath Israel nennen, Liebe zu den Juden. Davon ist bei Ihnen, liebe Hannah, wie bei so manchen Intellektuellen, die aus der deutschen Linken hervor-gegangen sind, nichts zu merken. … Mit dem Stil der Leichtherzigkeit, ich meine das englische flippancy, den Sie nur allzu oft in Ihrem Buche dafür aufbringen, habe ich keine Sympathie. Er ist auf unvorstellbare Weise der Sache, über die Sie sprechen, unangemessen. Gäbe es wirklich bei solchem Anlass nicht Platz für das, was man mit dem bescheidenen deutschen Wort Herzenstakt nennen dürfte?" (Gershom Scholem, Briefe 2, München 1995, S.96-97)

Arendt antwortete Scholem am 20.7. 1963 und wies darauf hin, dass sie keineswegs aus der „deutschen Linken" hervorgegangen sei. Wenn sie überhaupt aus etwas hervorgegangen sei, dann aus der deutschen Philosophie. Zum Vorwurf der fehlenden jüdischen Solidarität nahm sie wie folgt Stellung:

„Sie haben vollkommen recht, daß ich eine solche «Liebe» nicht habe, und dies aus zwei Gründen: Erstens habe ich nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv «geliebt», weder das deut-sche, noch das französische, noch das amerikanische, noch etwa die Arbeiterklasse oder was es sonst so noch gibt. Ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig. Zweitens aber wäre mir diese Liebe zu den Juden, da ich selbst jüdisch bin, suspekt. Ich liebe nicht mich selbst und nicht dasjenige, wovon ich weiß, daß es irgendwie zu meiner Substanz gehört… Das Großartige dieses Volkes ist es einmal gewesen, an Gott zu glauben, und zwar in einer Weise, in der Gottvertrauen und Liebe zu Gott die Gottesfurcht bei weitem überwog. Und jetzt glaubt dieses Volk nur noch an sich? Was soll daraus werden? - Also, in diesem Sinne «liebe» ich die Juden nicht und «glaube» nicht an sie, sondern gehöre natürlicher- und faktischerweise zu diesem Volk…Ich bin in der Tat heute der Meinung, daß das Böse immer nur extrem ist, aber niemals radikal, es hat keine Tiefe, auch keine Dämonie. Es kann die ganze Welt verwüsten, gerade weil es wie ein Pilz an der Oberfläche weiterwuchert. Tief aber und radikal ist immer nur das Gute." (Scholem, Briefe 2, S.101-102)

Sehr früh wurde ihr Briefwechsel mit Scholem zum Eichmann-Buch auf deutsch (Neue Zürcher Zeitung), englisch (Encounter, 22, 1964) und hebräisch (Davar, 31.1. 1964) veröffentlicht. Dies war eine Ausnahme, da sich Arendt zu diesem Zeitpunkt zu keiner der zahlreichen Polemiken und Angriffen öffentlich geäußert hatte.

Arendt und Scholem waren zwei Denker, die Witz, Ironie und Spott meisterlich beherrschten, wie Arendts Brief vom 27. November 1946 zeigt:

„Ich bin Ihnen böse, dass Sie unsere Verabredung nach dem Weltkrieg 5.00 Uhr im Café nicht eingehalten haben; aber ich gebe zu, irgendwie steht das Café nicht mehr."

Umso bedauerlicher ist ihr Zerwürfnis. Es kam bis zu Arendts Tod im Jahre 1975 zu keiner Versöhnung. Als Scholem seine Autobiographie „Von Berlin nach Jerusalem" 1977 veröffentlicht, erwähnt er darin Hannah Arendt mit keinem Wort.